Übungsblatt für das Kauorgan

Wie Ihnen schon erklärt wurde, leiden Sie unter einer Störung der normalen Bewegung des Kauorganes, zu dem die Zähne, die Kaumuskeln und die Kiefergelenke gehören. Auch wenn Sie stärkere Beschwerden haben, ist diese Störung harmlos. Sie müssen lediglich darauf achten, daß so bald wie möglich wieder eine normale Bewegung des Unterkiefers erreicht wird. Befolgen Sie bitte dazu genau die ärztlichen Anordnungen und benutzen Sie dieses Merkblatt als Gedächtnisstütze. Lesen Sie es einmal ganz durch, bevor Sie mit den Übungen beginnen.

Das WICHTIGSTE:

Führen Sie die nachstehenden Übungen genau aus! Verlieren Sie nicht die Geduld! Vor allem hören Sie mit den Übungen nicht zu früh auf ! Besonders dann nicht, wenn sich Ihre Beschwerden schon nach wenigen Tagen bessern sollten. Das ZIEL der Übungen ist, wieder eine normale Bewegung Ihres Unterkiefers zu erreichen. Damit verschwinden auch das Gelenkknacken und eventuelle Gelenkschmerzen.

Nun zu den ÜBUNGEN selbst:

  • Setzen Sie sich auf einen Stuhl vor einen Tisch, und zwar so, daß Sie Ihre Ellenbogen aufstützen und den Kopf bequem in beide Hände stützen können.  
    Stellen Sie sich einen Spiegel auf, in dem Sie ständig Ihren Kopf beobachten können. 

    Spannen Sie senkrecht über die Spiegelmitte einen schwarzen Faden. Sie können ihn oben und unten auf dem Spiegel mit Tesafilm oder einem Heftpflaster befestigen. 
     
  • Öffnen Sie nun die Zahnreihe etwas, so daß Sie mit den Zähnen gerade nicht aufeinander kommen. Öffnen Sie die Lippen so weit, daß Sie die Mittellinie zwischen den oberen und den unteren Schneidezähnen sehen können. 
     
  • Halten Sie den Kopf so, daß der Faden im Spiegel genau durch die Mittellinien zwischen den oberen und den unteren Zähnen geht. 
     
  • Legen Sie eine Uhr mit Sekundenzeiger vor sich hin. 
     
  • Rollen Sie nun die Zunge nach oben, die Zungenspitze muß den Gaumen so weit wie möglich hinten berühren. Dort lassen Sie die Zunge, auch wenn es anstrengt. 
     
  • Danach stützen Sie die Stirn in beide Hände und lassen den Unterkiefer ganz locker hängen, als ob er nicht zu Ihnen gehören würde. 
     
  • Schütteln Sie dabei ganz leicht den Kopf und versuchen Sie, den Unterkiefer "hin und her baumeln" zu lassen. Diese Lockerungsübung sollte ebenfalls 20 Sekunden dauern. 
     
  • Das Ganze machen Sie 10 mal hintereinander, also Zunge und Unterkiefer nach hinten "spannen" und abwechselnd damit entspannen. Wiederholen Sie diese Übung 3 mal am Tag, morgens, mittags, abends. Besser ist allerdings, wenn Sie häufiger üben.